30.09.2020

Mit großer Bestürzung haben wir zur Kenntnis genommen, dass es Vorwürfe wegen sexuellem Missbrauch im Stamm Baden-Baden gibt. Die angezeigten Fälle liegen über 30 Jahre zurück, doch war der beschuldigte Gruppenleiter bis ins vergangene Jahr in dem betroffenen Pfadfinderstamm aktiv. Wir hoffen, dass es nicht zu weiteren Missbrauchstaten gekommen ist, ermutigen aber zugleich gegebenenfalls weitere betroffene Personen dazu, Taten zur Anzeige zu bringen und sich an Beratungsstellen zu wenden.
Wir sind entsetzt, dass es im pfadfinderischen Kontext zu derartigen Taten kommen konnte. Dies entspricht in keiner Weise dem pädagogischen und pfadfinderischen Selbstverständnis, das wir in der DPSG leben.

Den Engagierten in der DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg) im Diözesanverband Freiburg ist es sehr wichtig, Kinder und Jugendliche vor Gewalt zu schützen.
Bereits im Jahr 2007 hatte sich in der Erzdiözese Freiburg die katholische Jugendarbeit in Zusammenarbeit mit dem Dachverband der katholischen Jugendverbände (BDKJ) mit der Thematik des grenzachtenden Umgangs befasst, um in der Jugendarbeit einen sicheren Ort für Kinder und Jugendliche anzubieten. Dazu wurden Schulungskonzepte und Materialien für Personen entwickelt, die mit Schutzbefohlenen arbeiten. Es stehen Ansprechpersonen zur Verfügung, an die man sich wenden kann bei Vermutungen oder Vorfällen sexualisierter Gewalt. (https://www.kja-freiburg.de/html/content/hilfe_beratung.html)

Die Thematik des grenzachtenden Umgangs als Schutz vor sexualisierter Gewalt ist seitdem innerhalb der DPSG wie auch in den anderen Bereichen der Kirchlichen Jugendarbeit fester Bestandteil der Ausbildung für Gruppenleiter*innen.

Es ist uns in der DPSG ein Anliegen, dass Kinder und Jugendliche darin gestärkt werden, selbst und eigenständig für ihre Bedürfnisse einzustehen und diese auch zu benennen. Dies erfolgt beispielsweise in der Stammesarbeit vor Ort in den Gruppenstunden und in der Vorbereitung auf Freizeiten.
Die DPSG setzt alles daran, dass Kinder und Jugendliche in ihrem Pfadfinderverband einen sicheren Ort vorfinden.
Wir ermutigen ausdrücklich dazu, sich Hilfe zu suchen, falls Personen im Bereich der DPSG Missbrauch erlebt haben.
Das kann z. B. über den „Weißen Ring e. V.“ (www.weisser-ring.de Opfer-telefon: 116 006) erfolgen, über die Diözesane Missbrauchsbeauftrage Dr. Angelika Mussella ( Telefon 0761 703980) oder über andere regional arbeitende Hilfsstellen.

Der Diözesanvorstand
Patricia Kaiser, Sven Mautner, Christian Müller