Vom 28. August bis 7. September 2025 begaben sich rund 20 Leiter*innen auf eine außergewöhnliche
Bildungsreise: „Auf den Spuren von Baden-Powell“. Die Reise führte von Gengenbach über Leuven, Poole,
Brownsea Island, Stonehenge bis nach Gilwell Park bei London – zentrale Orte der Pfadfinderbewegung und der
Biografie ihres Gründers.
Ein gelungener Auftakt und intensive Vorbereitung
Bereits am Vorabend des offiziellen Starts traf sich das Vorbereitungsteam in Gengenbach, um letzte Absprachen
zu treffen, Fahrzeuge zu beladen und sich auf die Fahrt einzustimmen. Am 28. August kamen die Teilnehmenden
an – der erste Abend stand ganz im Zeichen des Kennenlernens, einer thematischen Einführung und der
Vorfreude auf das gemeinsame Abenteuer.
Vielfältige Stationen – lebendige Geschichte
Die Reise war geprägt von einer gelungenen Mischung aus historischen Impulsen, spirituellen Momenten,
kulturellen Erkundungen und gemeinschaftlichem Erleben. Besonders eindrucksvoll war der Besuch des
Pfadfindermuseums in Leuven sowie der thematische Spaziergang durch London auf den Spuren von B.P.s
Kindheit.
Ein ganz besonderer Moment war der Tagesausflug nach Brownsea Island, dem Ort des allerersten
Pfadfinderlagers im Jahr 1907. Die Insel gilt als Geburtsstätte der weltweiten Pfadfinderbewegung. Die
Teilnehmenden erkundeten das Gelände in Kleingruppen, reflektierten über die Ursprünge der Bewegung und
genossen ein gemeinsames Picknick am Strand – ein symbolträchtiger und emotionaler Höhepunkt der Reise.
Kritische Auseinandersetzung und Weltgeschichte
In Poole, der zweiten Station der Reise, beschäftigte sich die Gruppe in einer Bildungseinheit mit der kritischen
Auseinandersetzung zur Kolonialisierung und deren Verbindung zu Baden-Powell. Die Diskussion regte zur
Reflexion über historische Verantwortung und die Rolle der Pfadfinderbewegung im Wandel der Zeit an.
Der Ausflug nach Stonehenge am 2. September war zwar nicht direkt mit der Geschichte der
Pfadfinderbewegung verbunden, stellte jedoch eine bereichernde Ergänzung dar. Die eindrucksvolle Begegnung
mit diesem weltgeschichtlich bedeutsamen Ort eröffnete neue Perspektiven und trug zur kulturellen Bildung
sowie zur Erweiterung des historischen Horizonts der Teilnehmenden bei.
Gilwell Park – Herzstück der Bewegung
Ein weiteres Highlight war der Aufenthalt in Gilwell Park, dem historischen Zentrum der internationalen
Pfadfinderbewegung. Am 4. September nahm die Gruppe an einer geführten Tour durch das Gelände teil und
besuchte die Scout Gallery. Am Nachmittag folgte ein Heritage Talk im Amphitheater des Staff Buildings mit
dem Titel „The Story of Scouting 1908–1920“. Die Präsentation beleuchtete die Gründung der Bewegung, die Rolle
der Scouts im Ersten Weltkrieg, den Erwerb von Gilwell Park und das erste Jamboree im Jahr 1920.
Zusätzlich fanden in Gilwell zwei Bildungseinheiten statt: eine zum Thema „Interkulturelles Lernen“ und eine zur
Einführung in das neue Woodbadge-System der WOSM, das weltweit die Ausbildung von Leiter*innen
modernisiert und vereinheitlicht.
London – Auf den Spuren von B.P.s Kindheit
Ein thematischer Spaziergang durch London führte die Gruppe zu bedeutenden Stationen aus der Kindheit und
Jugend von Robert Baden-Powell: dem ehemaligen Baden-Powell House, der Kindheitswohnung in 9 Hyde
Park Gate, der Peter-Pan-Statue in den Kensington Gardens und dem Geburtshaus in 11 Stanhope Terrace.
Begleitet wurde der Weg von literarischen Impulsen, biografischen Einblicken, Impulsfragen zum
Nachdenken und Diskutieren sowie einem interaktiven Quiz zur Jugendzeit von B.P., das für viele
Teilnehmende überraschende und unterhaltsame Erkenntnisse bereithielt.
Ein besonders inspirierender Moment war der Besuch des Kensington Gardens Allotment, einem kleinen
Gemeinschaftsgarten mitten in der Stadt. Hier reflektierte die Gruppe über Nachhaltigkeit, Naturverbundenheit
und die Bedeutung von Wachstum – sowohl im Garten als auch in der eigenen Rolle als Leiter*in.
Den Abschluss bildete eine Reflexionsrunde an den Serpentine Waterfalls, bei der die Teilnehmenden ihre
Eindrücke des Tages teilten und persönliche Verbindungen zwischen B.P.s Leben und ihrem eigenen Wirken als
Pfadfinder*in zogen.
Teamgeist und gelebte Gemeinschaft
Ob beim Kochen, Spülen, Zelte auf- und abbauen oder bei der Organisation der Tagesetappen – die Gruppe
arbeitete hervorragend zusammen. Die Aufgaben wurden gemeinschaftlich getragen, neue Freundschaften
entstanden, und der Teamgeist war jederzeit spürbar. Auch das Vorbereitungsteam zeigte sich sehr zufrieden mit
dem Ablauf und der aktiven Beteiligung aller.
Organisation und Vielfalt der Teilnehmenden
Die Reise wurde von den Arbeitskreisen „Internationales Engagement“ und „Bildung“ der DPSG Freiburg
vorbereitet und durchgeführt. Besonders erfreulich war die vielfältige Zusammensetzung der Gruppe: Neben
Teilnehmenden aus der DPSG Freiburg waren auch Pfadfinder*innen aus anderen Diözesen sowie des VCP und
der PSG mit dabei. Diese Vielfalt bereicherte den Austausch und trug zu einem offenen, lebendigen Miteinander
bei.
Ein starkes Fazit
Die Bildungsreise war ein voller Erfolg. Sie bot nicht nur spannende Einblicke in die Geschichte der
Pfadfinderbewegung, sondern auch Raum für persönliche Weiterentwicklung, Austausch und neue Impulse für
die eigene Leitungsarbeit. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren durchweg positiv – viele sprachen von
einer „nachhaltig inspirierenden Erfahrung“.