Mancherorts nennt man den Bodensee „schwäbisches Meer“ – und wie auf jedem richtigen Meer treiben sich offenbar auch dort hin und wieder Piraten herum. Bei der Rosskur am 16.-18. Mai jedenfalls stachen ganze 340 Piraten, Papageien, Meerjungfrauen und -männer in See, um Captain Jack Sparrow bei seiner Schatzsuche zu helfen. In 54 Gruppen traten die Abenteurer nicht nur gegeneinander, sondern bestimmt auch ein bisschen gegen sich selbst an. Schließlich galt es, in 24 Stunden zu Fuß eine Strecke von 61,4 Kilometern zu bewältigen – Meutereien stellten da eine ernstzunehmende Gefahr dar.
Ein Glück, dass man immer wieder sichere Häfen ansteuern konnte, in denen man von netten Menschen empfangen wurde. Doch natürlich wartete an jeder Station auch eine Herausforderung und so wetteiferten die Teilnehmer im Hobby-Horsing, Strohballen-Rollen, Baggerfahren und vielem mehr. Als am Samstagnachmittag ein Kanonenschuss den Stationenlauf beendete, kamen endlich auch die letzten Freibeuter wieder auf dem Zeltplatz in Markelfingen an.
Wer aber meinte, damit wäre bereits alles Pulver verschossen, der hatte sich geirrt. Denn wie sich das gehört, muss man nach einem überstandenen Abenteuer etwas ordentliches Essen und sich danach ordentlich feiern. Mit Bühnenshow, Live-Band und DJ gaben die Gastgeber vom Stamm Impeesa Radolfzell auch reichlich Gelegenheit dazu. So war also auch die zweite Nacht viel zu kurz und das Wochenende schon wieder vorbei. Schneller als ein Seemann „Ahoi“ sagen kann, waren am Sonntagmorgen die Zelte abgebaut und die Teilnehmer abgereist. Eine Gruppe hat letztendlich auch den Schatz mit nach Hause genommen: die nächste Rosskur findet in Waldkirch statt!